Auf Grundlage der Patientenleitlinie „Chronische KHK" wurden aktuell 2 Patienteninfomationen erarbeitet.  

Informationen zur Koronaren Herzerkrankung (KHK)

https://www.kvberlin.de/20praxis/80service/70patienteninformationen/patinfo_khk.pdf

Informationen zum Verhalten in Notfällen bei KHK

https://www.kvberlin.de/20praxis/80service/70patienteninformationen/patinfo_khk.pdf

 

Sport steigert Appetit nicht

 In einer aktuellen Studie  wurde nachgewiesen, dass Sport den Appetit nicht steigert. Untersucht wurden Normal-  und Übergewichtige. Es wurde mittels Fragebögen der Appetit und das Hungergefühl  beurteilt sowie die Sättigungshormone GLP-1 und Ghrelin gemessen.  6,5 h nach einer moderaten Ausdauerbelastung nahmen die Sportler ca. 90 kcal weniger  Nahrung  zu sich als die Kotrollgruppe ohne Sport. Die günstigen hormonellen Veränderungen  waren bei den übergewichtigen Teilnehmern sogar noch stärker ausgeprägt als bei den Normalgewichtigen.   Also es lohnt sich!

Douglas et al: Int J Obes 2017, 41: 1737-1744

 

 Der Weg zum Nichtrauchen

Die Erkenntnis, das Rauchen besser aufzugeben, kommt leider manchmal später als es gut ist. Nichtraucherkurse werden in der Regel von Ihrer Krankenkasse finanziell unterstützt. Außerdem gibt es die Möglichkeit der medikamentösen Unterstützung. 

Wie beeinflußt körperliche Aktivität die Sterblichkeit ?

Menschen, die aus beruflichen Gründen durchschnittlich > 4 h täglich sitzen, können die damit verbundenen erhöhte Sterblichkeit durch tägliche moderate Aktivität von mindestens 30 Minuten nahezu vollständig kompensieren. 

Fernsehkonsum und Computerbenutzung von  > 5 h am Tag ist ebenfalls ein deutlicher Risikofaktor für ein vorzeitiges Versterben.  Dies konnte in einer akutellen Auswertung von 16 Studien gezeigt werden (Der Internist, Juli 2017)

 

Ausdauertraining auch für Patienten mit Herzschwäche

Ein leichtes bis moderates Ausdauertraining ist nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt auch für Patienten mit einer Herzschwäche empfehlenswert. Für Patienten mit Zeichen der Herzschwäche und normaler Pumpleistung des Herzens (wie zum Beispiel bei langjährig bestehendem hohen Blutdruck) ist das Ausdauertraining die einzige Möglichkeit, die Symptome und Prognose zu verbessern. Eine gezielte medikamentöse Therapie steht uns nicht zur Verfügung.

Gewichtsreduktion verhindert erneutes Auftreten von Vorhofflimmern

In mehreren Studien konnte belegt werden, dass nach dem erstmaligen Auftreten von Vorhofflimmern eine Gewichtsreduktion und ein körperliches Training erneute Vorhofflimmerepisoden verhindern können. In der CARDIO-FIT Studie wurde gezeigt, dass Patienten, die ihrer körperliche Leistungsfähigkeit deutlich steigern konnten, zu 61% frei von Vorhofflimmern waren und das ohne potentiell nebenwirkungsreichen Medikamenten und ohne Ablation.

 

Machen Sie ihren Arbeitsweg zur Trainingsstrecke

Um eine Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit zu erreichen, ist ein moderates Ausdauertraining (zügiges Gehen, Fahrrad fahren, Schimmen, Nordic Walking) 3 - 4 mal pro Woche über mindestens 30 Minuten erforderlich. Oft erscheint das eine nicht lösbare Aufgabe zu sein. Oft kann die Umstellung der täglichen Gewohnheiten und Nutzung anderer Verkehrsmittel der einfachere Weg zu mehr Bewegung sein, anstelle Geld fürs Fitness-Studio auszugeben und doch nicht hinzugehen.

 

Grapefruitsaft ist gefährlich

Der in Citrusfrüchten enthaltene Stoff Furanocumarin kann zu einer Wirkverstärkung – oder Abschwächung verschiedener Medikamente führen. Daher sollte insb. Grapefruitsaft generell bei Einnahme von Medikamenten gemieden werden.

Unter anderem für folgende Wirkstoffe sind Wechselwirkungen mit Grapefruitsaft bekannt.

  • Diabetes: Repaglinide, Saxagliptin
  • Antibiotika: Erythromycin
  • Rhythmusstabilisierende Medikamente, Chinidin, Amiodaron, Dronedarone, Propafenon
  • Fettsenker: Atorvastatin, Simvastatin
  • Blutdrucksenker: Amlodipin, Felodipin, Losartan, Nifedipin, Nitrendipin
  • Blutverdünner: Apixaban, Clopidogrel, Rivaroxaban, Ticagrelor
  • Andere: Colchizin, Methylprednisolon, Sildenafil, Tadalafil, Tamsulosin

 

Ein Bierbauch ist schlimmer als Übergewicht

Das Taillen-Hüft-Verhältnis ist ein wichtiger Risikomarker für das Eintreten lebensbedrohlicher Ereignisses als das Übergewicht an sich. Das erbrachte die NHANES Studie. Ein Taillen-Hüft-Verhältnis von 0,85 bei Frauen und 0,9 bei Männern definiert die zentrale Adipositas (auch Bierbauch genannt). Das Sterberisiko für normgewichtige Männer mit Bierbauch lag um 87% höher als bei Übergewichtigen ohne dicken Bauch. Der Effekt war bei Frauen ebenso nachweisbar, aber nicht so ausgeprägt.

 

Schlafapnoe und ihre Auswirkungen

Schnarchen gilt allgemein als lästig, kann in Verbindung mit Atemaussetzern (Apnoen) aber auch eine bedeutsame Erkrankung sein. Die Patienten klagen über Tagesmüdigkeit, unwillentliches Einschlafen und Konzentrationsmangel. Einige Patienten v.a. mit einer Herzschwäche haben jedoch wenige Beschwerden.

Folgen der unbehandelten Schlafapnoe können sein:

  • hoher Blutdruck, der sich oft nicht einstellen lässt
  • erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall
  • erhöhtes Risiko für lebensbedrohlicher nächtliche Herzrhythmusstörungen
  • negativer Einfluss auf die Zuckereinstellung bei Diabetikern
  • Potenzstörung beim Mann
  • erhöhtes Risiko für Verkehrsunfälle
  • oft vergesellschaftet mit Übergewicht und abendlichem Alkoholkonsum 

 

Sollten Sie also unter den o.g. Symptomen leiden oder Atemaussetzer beobachtet worden sein, sprechen Sie uns an.